
Die Potenziale von Heizungswärmepumpen gehen weit über den Einsatz im modernen
Einfamilienhaus mit Niedrigtemperaturheizungssystemen hinaus, wo sie durchaus monovalent betrieben werden können.
Im Mehrgeschosswohnungsbau kann die monovalente Betriebsweise bisweilen an ihre Grenzen stoßen, vor allem wegen
der nutzerspezifischen Spitzenlastzeiten in der Warmwasserbereitstellung. Doch auch hier bietet sich eine Wärmepumpe als
Grundlast-Wärmeerzeuger an oder auch monovalent für die zentrale Raumheizung.
Noch komplexere Anforderungen stellen Industrie- und Gewerbebauten. Hier besteht
oft auch ein Kältebedarf oder es stehen diverse ungewöhnliche Wärmequellen zur Verfügung.
Eine bivalente Betriebsweise verlangt als wesentlichen Parameter den so genannten Bivalenzpunkt. Der Bivalenzpunkt bezeichnet einen Betriebspunkt (zumeist in Form einer Temperatur), bei welchem die Wärmepumpe einen weiteren (bivalenten)
Wärmeerzeuger anfordert bzw. in Betrieb setzt. Damit bildet die Wärmepumpe die Grundlast und ist bei jedem noch so kleinen
Wärmebedarf in Betrieb. Um den Bivalenzpunkt zu definieren, muss man ein genaues Anforderungsprofil erstellen,
welches u.a. die Art der bivalenten Betriebsweise
festlegt. Ein Anforderungsprofil definiert die benötigten Wärmelasten für Raumwärme und Trink-Warmwasser im
Kontext des Gebäudes und der spezifischen
Nutzung. Daraus werden Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresprofile als Grundlage der Auslegung und Dimensionierung erstellt. Insbesondere bei energetischen Sanierungen oder Neubauten nach den heute geltenden energetischen Standards müssen Raumwärme und Warmwasserbedarf differenziert und im Detail hinsichtlich der Grund-, Mittel- und Spitzenlasten betrachtet werden. Hier ergeben sich eklatante Verschiebungen, die Auswirkungen auf die gesamte Auslegung und Konzeption des Gesamtsystems haben. Diese beiden Lasten verschieben sich wesentlich und lassen Bivalente Wärmepumpen den Faktor Zeit umso mehr hervortreten. Ein modernes Mehrgeschoss-Passivhaus benötigt z. B. nur eine Heizlast von 8 kW für die Raumwärme. Die Ausstattung der Bäder und Toiletten sowie die Anzahl von 12 Personen ergeben ein Tagesprofil im
Warmwasserbedarf von bis zu 18 kW.
weitere info unter: http://www.123-energiesparen.de/bivalente-waermepumpe.pdf
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